Sonntag, 3. November 2013

Crowdsourcing - ein Thema für die SBB?

Vor 2 Wochen war Markus Maurer in unserem Vertiefungsmodul "Digital Marketing" eingeladen um über das Thema Crowdsourcing am Beispiel von Migipedia zu berichten. Meine zwei Mitstudenten Oliver Schüttel  (was ist Crowdsourcing) und Remo Grossen (was macht/ist Migipedia) haben ebenfalls bereits Themen aus diesem Vortrag aufgenommen.

Wer in den letzen Wochen oder Monaten die Schweizer Zeitungen druchblättert, erkennt unschwer, dass beinahe jeden Tag Berichte über die SBB publiziert werden. Meistens sind die negativer Natur, sprich eher Image schädigend für das Schweizer Transportunternehmen. Meistens geht es bei den Berichten um Verspätungen, zu teure Billettpreise, nicht adäquates Billettangebot oder ähnliches.Immer wieder erscheinen auch Berichte mit Lösungsansätze für diese Probleme. Beispielswiese arbeitet die SBB an einem Projekt öV-Karte oder avenir Suisse spricht vom GA als Auslaufmodell. An Lösungsansätzen mangelt es nicht, die Umsetzung mag teilweise zu diskutieren geben oder gar bestritten werden. Die Frage ist aber, was wollen die Kunden? Wieso werden nicht die tagtäglichen Benutzer des öffentlichen Verkehrs gefragt? Wäre also Crowdsourcing in der Art von Migipedia ein Thema für die SBB?

Die SBB ist auf den wichtigsten Social Media Platformen (Facebook, Twitter, Youtube, Xing) vertreten und hat sogar einen SBB Blog, jedoch betreibt sie keine Crowdsourcing Plattform im eigentlichen Sinne. Ich bin sicher, dass auf den genannten Kanälen zwar jede Menge Rückmeldungen betreffend Angeboten etc. vorhanden sind. Die Frage ist nur ob diese brauchbar gesammelt, gebündelt und vor allem weiterverfolgt werden...
Diese Aufgabe würde sich mit einer konkreten Plattfrom à la Migipedia sicher einfacher gestalten. Die SBB hätte die Möglichkeit konkrete Produktvorschläge in die Runde zu werfen und bewerten zu lassen. Die Kunden könnten Kommentare schreiben und das Produkt verbessern bzw. kundenfreundlicher gestalten. Umgekehrt haben die Kunden die Möglichkeit von sich aus Ideen einzubringen und in der Diskussionsrunde mit anderen Usern an der Idee zu feilen. In diesem Fall wäre es die Aufgabe der SBB die Idee aufzunehmen und intern die Umsetzung zu prüfen. Genau an diesem Punkt ergeben sich aber auch Schwierigkeiten im Vergleich zur Migros. Die Angebote der SBB, wie GA, Halbtax, Verbundabos oder ganz normale Billette kann die SBB nicht selbst bestimmen. Es gibt jede Menge Anspruchsgruppen wie Kantone, Bund, Verband öffentlicher Verkehr, Konsumentenschützer oder Preisüberwacher die bei neuen Angeboten des öffentlichen Verkehrs mit reden müssen. Dies darf sicher nicht als Vorwand gelten warum die SBB bisher noch von einer solchen Plattform abgesehen hat, könnte jedoch ein Hindernis bei der Umsetzung der erhaltenen Ideen sein.

Ich bin sicher eine Crowdsourcing Plattform würde der SBB helfen ihr Angebot kundenfreundlicher zu gestalten und den Kundenbedürfnissen angepasste Produkte zu entwickeln. Sei dies nun die öV-Karte, welche ich als sehr guten Ansatz betrachte oder preisdifferenzierte Billette und Abos, was in mittelfristiger Zukunft wohl unabdingbar sein wird. Dies wiederum verhilft der SBB mit den Kunden in den Dialog zu treten und wird langfristig zur Imageverbesserung beitragen.

1 Kommentar:

  1. Diese Idee finde ich ja mal sehr gut! Ich würde als Kunde auch wirklich gerne die Möglichkeit haben, konstruktive Kritik oder auch mal Lob irgendwo zentral adressieren zu können.

    Liebs Grüessli
    Tami

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